Angebote für die oberstufe

Einzeln oder in kleinen Gruppen Medienbeiträge produzieren. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit Schrift, Bild, Ton, Video und Web entdecken. Journalistische Arbeitsformen anwenden und die eigene Kommunikationsfähigkeit stärken.  Digitales Gestalten als künstlerisch-handwerkliches Arbeiten erleben. Von der Planung bis zur technischen Durchführung und Präsentation eigenständig arbeiten. 

Der eigene Podcast

Altersgruppe: ab 9. Klasse (Gruppenarbeit) 

Ziele: Produktive Textarbeit (vom Text zum Gespräch), Recherchieren, Moderieren und Gespräche führen, Mediensprechen und Storytelling

Umfang/Zeitbedarf: ab zwei Medienprojektwochen oder einzelne Projekttage

Technik/Material: Recherchematerial, Audio-Skript; Aufnahmegeräte, Mikrofone, Laptops und Audioschnittsoftware (Audacity oder Davinci Resolve)

Durchführung: Zwei-Experen-Prinzip


Bei einem Podcast handelt es sich um eine kostenfreie Audio-Serie, die in regelmäßigen zeitlichen Abständen mit aufeinanderfolgenden Episoden erscheint. Selbst produzierte Audiobeiträge einzelner Gruppen vermittelt bereits das Wesen eines Podcasts. Als Podcast-Formate eignen sich Gespräche miteinander, Fachgespräche als Interviews und Umfragen als Reportage, die an Unterrichtsinhalte anknüpfen oder über Neuigkeiten aus dem Schulleben erzählen. Entscheidend ist die Frage nach einer funktionierenden Strategie: Was möchten die SchülerInnen ihren Hörern schenken? Wovon wären Zuhörer begeistert und wofür würden diese im Ausgleich ihre Aufmerksamkeit schenken? 

Die Arbeit mit Ton ermöglicht eine echte Wirklichkeitserfahrung, weil die SchülerInnen als produzierende Redaktion in verteilten Rollen agieren. Das kooperative Gruppenverhalten, der Perspektivenwechsel und rhetorische Ausdrucksformen und Mediensprechen stehen im Mittelpunkt. Beim Schneiden und Editieren wählen sie aus und stellen das Material als Episoden zusammen. Epochenheft und Textmaterial; Aufnahmegeräte, Mikrofon und Laptop sind abwechselnd im Einsatz. 

Eigene Druckerzeugnisse herstellen

Altersgruppe: 9./10./11. Klasse 

Ziele: Konzeption, Planung und Umsetzung eines Druckerzeugnisses, redaktionelles Arbeiten erleben, digitales Gestalten mit Bild und Text

Umfang/Zeitbedarf: Medienprojektwochen oder einzelne Tages-Workshops als Module

Technik/Material: Text- und Bildmaterial, Laptops und grafische Software (Krita, Affinity Publisher oder InDesign)

Betreuung: Zwei-Experten-Prinzip


Grafische Gestaltung ist ein weites Feld. Es reicht vom Gestalten von Anzeigen, Inseraten und Plakaten über Folder, Broschüren, Bücher, Zeitschriften und Magazine, Verpackungen, Logo-Entwicklung, Corporate Design, Kalender, Kleidung, Webdesign, Bildschirmpräsentationen und vieles mehr. Dabei stehen Linien, Proportionen, Kontraste und Harmonien im Mittelpunkt der Gestaltungskunst. Daher ist Grafikgestaltung ein Teil des Kunstunterrichts. Der/die GestalterIn arbeitet ebenso zweidimensional auf der Fläche wie der Kunstmaler. Im Mittelpunkt steht, das Funktionale mit der Ästhetik in eine ausgewogene Balance zu bringen. Ausgehend von der Gestaltung der Epochenhefte werden die SchülerInnen mit wichtigen grafischen Gestaltungsregeln vertraut gemacht, layouten mit Farbe, Bild, Schrift und Vektorgrafik um ein eigenes Druckerzeugnis herzustellen. Anknüpfungspunkte bieten Unterrichtsinhalte, Praktika und Schulveranstaltungen:

  • Plakate, Flyer und Kalender: In der grafischen Gestaltung erlernen die SchülerInnen Ausdrucksmöglichkeiten in Farbe und Form mit Text und Bild. Dadurch entstehen gebrauchsfähige Druckerzeugnisse, die das ästhetische Empfinden und das Zusammenwirken von Farbe, Schrift und Bild anregen. 
  • Klassenzeitung: Mit den journalistischen Textformen Nachricht, Bericht, Interview, Kommentar, Debatte und Reportage im Gepäck erstellen die SchülerInnen als Redaktion eine eigene Klassenzeitung. Über die Recherche analog und digital, das journalistische Schreiben und dem Faktenchecken geht es ins Layouten, Setzen und Drucken.
  • Jahresarbeiten: Über die formalen Anforderungen einer wissenschaftlichen Textform hinaus, kann die ästhetische Gestaltung mit Text, Bild und Grafik das Künstlerische aufgreifen und dadurch die eigene Jahresarbeit aufwerten. Die SchülerInnen erhalten in Form eines Workshops gestalterische Impulse und eine Einführung in grafische Softwareanwendungen (z.B. Krita, Affinity) noch bevor die eigene Arbeit beginnt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des schriftlichen Teils können die Schüler*innen z.B. eine Titelseite, ein eigenes Corporate Design oder eine Präsentationsvorlage in ihre Jahresarbeiten grafisch einarbeiten.

Künstlerische Bildbearbeitung

Altersgruppe: 9. / 10. Klasse (Gruppenarbeit)

Ziele: mit der Kamera experimentieren: bewusste Unschärfe, Makrofotografie, Langzeitbelichtung sowie künstlerisch-ästhetische Bildgestaltung: Fotocollagen entwickeln mit Bildbearbeitung und Bildmontage 

Umfang/Zeitbedarf: 4-Tages-Workshop

Technik/Material: Digitalkamera, Laptop und Bildbearbeitungssoftware (Affinity, Krita)

Betreuung: Zwei-Experten-Prinzip (KunstlehrerIn und Medienpädagogin


Zahlreiche Gestaltungsmittel werden in der Malerei, Fotografie und im Film zur Inszenierung von Objekten und Personen eingesetzt. Es stellen sich Fragen: Wann ist ein Bild eigentlich »fertig«? Wie lässt sich der fotografische Prozess digital oder auch analog erweitern? Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich durch den Einsatz verschiedener Techniken? Ist das Ergebnis dann aber überhaupt noch eine Fotografie? Und wie wird die Verwendung künstlicher Intelligenz unsere Bilder in Zukunft verändern? Auf der Suche nach Antworten setzen wir uns kreativ und künstlerisch mit Bildern auseinander - immer mit dem Ziel, etwas Neues entstehen zu lassen. In der praktischen Umsetzung arbeiten die SchülerInnen im Workshop mit bereitgestellten oder eigenen Bildern. Als Kurs fotografieren wir zusätzlich eine Reihe von Motiven neu und erstellen Bilder mit Künstlicher Intelligenz. Ob Workshop oder Kurs, die SchülerInnen entdecken gestalterisch die Wirkung von Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe, Freistellungen und Langzeitbelichtung als "Malen mit Licht" und machen sich mit den digitalen Bearbeitungswerkzeugen vertraut. Sie erfahren, welche unterschiedliche Wirkung sie in ihren Fotos und Bildcollagen erzielen. Dabei sind Ausgangsbilder die Basis für den digitalen Workflow aus kreativen Verbindungen experimentellen Bildüberlagerungen und künstlerischen Collagen. Wichtige Voraussetzungen für einen Kurs oder Workshop sind Grundkenntnisse in Fotografie und Bildbearbeitung (Umgang mit Ebenen, z.B. in Krita), und die innere Bereitschaft neue Wege auszuprobieren. Den Abschluss der einzelnen Projekttage, Workshops oder Module als Kurs bildet immer eine intensive Besprechung und Präsentation der Ergebnisse. Als Aufbaukurs können einzelne Module bzw. Workshops individuell angeboten werden. :

  • Fotografieren (Modul 1): Wir üben die schnelle und zielsichere Handhabung der eigenen Kameras. Wir experimentieren mit Fotografie und lernen, Funktionsweisen wie z.B. die Mehrfachbelichtung, Langzeitbelichtung, bewusste Unschärfe und Tiefenschärfe bewusst einzusetzen. Dadurch entstehen Aufnahmen, die das Urteils- und Umsetzungsvermögen für Motive fördern. Durch die Freude am Experimentieren mit der Kamera bilden sich kreative Bildideen. 
  • Digitale Bildbearbeitung (Modul 2): In diesem Modul werden wichtige Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung mit vielen praktischen Anwendungen geübt. Dabei konzentrieren wir uns auf das Nachbelichten, Einfärben, Zuschneiden und den Umgang mit Ebenen, um ein künstlerisches Bild zu erstellen. 
  • Künstlerische Bildbearbeitung (Modul 3): In der Abstraktion ist nicht mehr die realitätsnahe Darstellung eines Fotos wichtig, vielmehr entsteht durch Verändern als Montage, Collage, Komposition oder mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein neues Bildergebnis. Es geht darum, sich von der Realität zu lösen und das nicht Sichtbare, sichtbar werden zu lassen. Als ästhetischer Ansatz sind fotografische Abstraktionen vielschichtig und spannend, denn sie müssen zunächst "entschlüsselt" werden. Dafür ist ein zweiter, dritter Blick notwendig. Je nach Motiv lassen solche Bilder eigene Gedanken und Assoziationen beim Produzenten und Betrachter entstehen. 

Video- und Filmproduktion

Altersgruppe: ab 9. Klasse (halbe Klasse, Einzel- oder Gruppenarbeit)

Ziele: produktiver Umgang mit Bild und Ton, Einführung in die Video- und Filmproduktion, Filme drehen, O-Töne erstellen und mit Musik arrangieren

Umfang/Zeitbedarf: Projektwoche oder 4-Tages-Workshop 

Technik/Material: Videoskript und Textmaterial, lizenzfreie Videos und Musik, Laptops und Videoschnittsoftware (Davinci Resolve)

Betreuung: Zwei-Experten-Prinzip


Video- und Filmbeiträge können Reportagen über aktuelle Ereignisse, Filminterviews zu Projektarbeiten oder ein künstlerischer Kurzfilm sein. Zentral ist die Anbindung an den Fachunterricht oder Praktika, das Agieren vor und hinter der Kamera sowie die eigenständige Durchführung von der Planung bis zur technischen Umsetzung. In rotierenden Produktionsteams erleben sich die Jugendlichen mal als Regisseur, Kameramann, Lichtassistent, Cutter oder Tonmeister. Die Montage des eigenen Kurzfilms bedeutet mehr als Schnitt allein, vielmehr geht es hier um die visuelle Umsetzung der Inhalte: Montageformen, Bildgestaltung, Kräfte im Bild, Rhythmus, Einsatz des Tons und die stilbildenden Elemente. Das eigene Filmprojekt gibt Antworten auf die Fragen „Wie werden Emotionen geweckt?“, „Wie wird eine Story erzählt und geschnitten?“, „Wie wird erzählerischer Antrieb generiert?“, „Welche Formen des Tempos und der Übergänge können genutzt werden?“ Die Schüler*innen werden somit mit den Grundzügen und Feinheiten des filmischen Erzählens und seiner Montage vertraut gemacht.

  • 4-Tages-Workshop: Die SchülerInnen experimentieren mit Filmschnitt, O-Ton und Musik zu einem frei wählbaren Thema. Ausgangspunkt ist die produktive Textarbeit und das filmische Erzählen (sog. Storytelling). Aus den gelesenen Texten werden Bildideen und Botschaften entwickelt, die mit lizenzfreiem Filmmaterial in ein eigenes Video transformiert werden. 
  • Film-Projektwoche(n): Zur Debatte- oder Humorepoche des Deutschunterrichts sowie zu den Jahresarbeiten oder Praktika können kleine Kurzfilme als Reportage entstehen. Schwerpunkte in einer Filmproduktion sind die schriftliche Vorbereitung, in Form eines Exposés, woraus ein Storyboard und Drehplan entwickelt wird. Diese helfen bei der Strukturierung und Planung der Dreharbeiten. Die SchülerInnen arbeiten in rotierenden Produktionsteams (Kamera, Ton, Licht, Regie) zusammen.

Gestalten und Programmieren im Web

Altersgruppe: 11./12. Klasse (halbe Klasse, Gruppenarbeit)

Ziele: Web-Programmierung mit Wordpress, HTML und CSS kennen lernen und selbst anwenden; Online-Gestaltungsmittel kennenlernen und einsetzen

Umfang/Zeitbedarf: 4-Tage-Workshop oder 2 Projektwochen (je nach Umfang)

Technik/Material: Computer, Office-Anwendungen,  grafische Software und Wordpress 

Betreuung: Medienpädagogin


Für den Erfolg einer Webseite steht vor allem das Webdesign, die Bedienoberfläche und audiovisuelle Inhalte im Vordergrund, damit eine ansprechende Webseite für eine hohe Verweildauer der Besucher sorgt. Nutzer einer Webseite suchen danach, ob es sich um eine glaubwürdige Quelle handelt oder eher nicht. Sie üben Quellenkritik und lassen sich von einer Webgestaltung eher weniger beeindrucken. Wie erkennt man eine gute Webseite und was macht sie aus? Wie wird eine Webseite erstellt? Wie sollten Inhalte strukturiert werden? CMS oder lieber Baukasten? Was steckt hinter einem Template? Diesen Fragen stellen sich die SchülerInnen und erhalten Einblicke in ein Content Management System (Wordpress) sowie in die HTML- und CSS-Programmierung.

  • Web-Blog: Blogs sind grundsätzlich in sich abgeschlossen und spiegeln Meinungen, Gedanken und Ideen von Personen wider. So umfassen viele Blogs Stellungnahmen oder Nachrichten zu einem bestimmten Thema. Andere sind eher persönliche Online-Tagebücher. Denkbar sind auch wissenschaftliche Blogs als Diskussionen über ein Thema zu. Mit SchülerInnen können Blogs in Anbindung an den Fachunterricht (z.B. Bloggen über Shakespeare in Deutsch) oder Praktika (z.B. Tagebuch zum Landwirtschaftspraktikum) produziert werden.
  • Web-Seite: Im Zuge der Jahresarbeiten beschäftigen sich die SchülerInnen mit einem selbstgewähltem Thema und erarbeiten einen schriftlichen, mündlichen und praktisch-künstlerischen Teil. Daran kann eine eigene Klassen-Webseite entstehen, die mit multimedialen Inhalten über die formalen Anforderungen einer wissenschaftlichen Textform hinausgeht. 

Impressionen